2020 HEILLIGENBERG Chardonnay Réserve

Dass wir überhaupt einen zweiten Grand Cru Chardonnay präsentieren können, verdanken wir einem Glücksfall. Eine sehr schwer zugängliche und schwierig zu bewirtschaftende Parzelle direkt auf einem Carbonatit-Felsen wurde uns vor einigen Jahren von einem ortsansässigen Hobby-Winzer angeboten. In mühevoller Handarbeit haben wir dort Chardonnay Reben gepflanzt. Dabei jedes Loch von Hand gegraben und zu den Pflanzen direkt je eine Schaufel eigenen Trester-Kompost dazu gegeben. Durch den trockenen Standort sind die Reben nur sehr langsam angewachsen und mussten zudem Jahr für Jahr unter Reh-Fraß leiden. Mittlerweile sind die Reben kräftig. Im Vulkangestein verwurzelt und haben zum ersten Mal so viele Trauben gegeben, dass ein eigenes Fass gefüllt werden konnte. Und siehe da: wieder diese Kühle und Salinité, die wir bereits beim Heilligenberg Grauburgunder erleben durften.
Das Aroma ist geprägt von Zitrusnoten, Heublumen, wilder Salbei und Minze. Der Wein strahlt eine Kühle wie Gletscherwasser aus und beansprucht den ganzen Mund mit einer Mineralität und Salzigkeit – ein echt cooler Typ und ganz sicher der richtige Wein für jede Schatzkammer.

Magnum auf Anfrage!

Entstehungsgeschichte:
Der bewusst natürliche Umgang mit unseren Reben schärft all unsere Sinne und die Wahrnehmung der kleinen Phänomene in der Natur. So konnten wir in den letzten Jahren immer wieder feststellen, dass der halbmondförmige Kirchberg mit seinen zwei Seitentälern im Osten und Westen deutliche Facetten und Unterschiede zeigt. Diese Nuancen haben sich mittlerweile zu eigenständigen Charakteren ausgebildet und so hat uns die Natur selbst aufgezeigt, dass der Kirchberg eigentlich zwei Grand Cru Lagen beheimatet. Ein Blick in das Schelinger Heimatbuch hat bestätigt, dass dies unsere Vorfahren um 1575 bereits wussten und den süd-östlichen Teil des heutigen Kirchbergs als Heilligenberg bezeichneten: „Reben Ligenn im Küehberg…uf des Heilligenberg.“ Mit dem Jahrgang 2019 lassen wir diese Grand Cru Lage wieder aufleben und schmeckbar werden. Wir übernehmen dabei bewusst die orginale Schreibweise aus dem 16. Jhd mit zwei L.